:: Rückblick Paderborner Fototage Vortrag „Von der Fotosammlung zur kreativen Fotoshow“

Wie kommt man auf dem schnellsten Weg dazu, aus dem riesigen Datenpool eine abwechslungsreiche, professionelle Fotoshow zu erstellen? Diese Fragen habe ich mir seit ca. 1 Jahr nach einem 1-wöchigen Fotoeinsatz bei Padercamp gestellt und die Antworten in Form eines 2h-Vortragworkshops aufbereitet. Im Rahmen der Paderborner Fototage fand gestern Abend im Jugendzentrum Lighthouse in Paderborn die Veranstaltung mit ca. 30 interessierten Teilnehmern statt, bei der ich meinen Workflow im Dateihandling, der Auswahl und Bearbeitung der Fotos und der Erstellung einer Fotoshow mit entsprechenden Tools erklären konnte. In einer anschließenden Diskussionsrunde wurden noch fleißig Tipps und eigene Erfahrungen ausgetauscht. Ganz besonders hat mich das persönliche Feedback einiger Teilnehmer und auch heute per Mail gefreut:

„Hallo Rudi, auch an dieser Stelle sei nochmals erwähnt, dass der gestrige Vortrag eine gelungene, sehr informative und eine interessante Veranstaltung war. Da ich in der ersten Reihe so gefesselt von den Informationen war und mir keine Notizen gemachte habe, aber die Sachen nochmals aufarbeiten möchte, freue ich mich über die Zusendung der Präsentation. Beste Grüße, Norbert Steinhoff – Delbrück-Anreppen“

Das geht natürlich runter wie Öl. 😉 Ganz herzlichen Dank für das rege Interesse. Das Skript und ein paar Fotos gibt es nun für alle zum Anschauen im Sinne der persönlichen nicht kommerziellen Nutzung. Ich hoffe, dass es noch vielen Fotografen in jeglicher Form weiterhelfen kann.

:: Warum lasse ich nicht eigentlich meine Tante meine Hochzeit knipsen?

Hochzeit_20090321_391.jpg

Aus dem gleichen Grund wie bei Onkel Klaus. Eigentlich möchte ich nur die Gedanken aus dem letzten Artikel zu diesem Thema ins Gedächtnis rufen.

Onkel Klaus hat es damals nicht geschafft und ist schon längst wieder vergessen. Aber nun hat sich Tante Hildegard auch mittlerweile eine Spiegelreflexausrüstung inkl. Blitz zugelegt (die Dinger werden ja auch immer günstiger), die Tante kostet nichts außer das Essen, bleibt bis zum Schluss und hat schon mal Gruppenfotos in der Verwandtschaft gemacht. Also warum nicht den wichtigsten Tag – seinen Hochzeitstag – in ihre Hände legen. Referenz genug…glaubt man! Sehr viele Hochzeitzspaare erzählen mir im Nachhinein, dass diese berühmt berüchtigte Tante eben nicht DAS Bild geschossen hat, was sie sich erhofft haben. Verwackelt, Standardperspektive, ständig mit dem direkten Blitz auf alles, was sich bewegt. Man gibt sich schon zufrieden, wenn die Tante am Computer die Schwarzweißkonvertierung in ihrem Grafikprogramm gefunden hat. „Schwarzweiß haben ja nicht alle!“, beruhigt man sich. Dass die Bilder flau, keine Zeichnung in den Schatten oder Lichtern haben fällt dem Laien im ersten Betrachten gar nicht auf. Man wundert sich auch, warum die Bilder beim Ausbelichten im Schl.ck.r viel dunkler geworden sind. Auf dem Monitor der Tante sahen sie doch noch soo schön satt und kontrastreich aus. Dass die Tante in den Werkseinstellungen des 17-Zoll-L.dl-Monitors ohne Kalibrierung arbeitet ist bisher noch nicht aufgefallen und daher sind alle Bilder tendenziell falsch nachbearbeitet worden.

Hochzeit_20090321_408.jpg

Erst im direkten Vergleich mit Bildern von Fotografen, die mit den Jahren ein Gefühl für den Moment entwickelt haben und sich intensiv mit der Materie (der Lichtführung, der Nachbearbeitung und der Ausbelichtung) auseinandergesetzt haben, fallen diese Fehler auf. Für viele ist es dann schon zu spät. Der Hochzeitstag mit all seinen Facetten, gefühlvollen Momenten ist nicht wiederholbar. Und die Investitionen für die Limousine und die High-Class-Flitterwochen wären vielleicht bei einem Hochzeitsfotografen besser aufgehoben gewesen.

Hochzeit_20090321_426.jpg Bei dem professionellen Hochzeitsjournalismus achtet der Fotograf auf viele Feinheiten. Falls das Hochzeitspaar es wünscht kann er schon bei der Ankleide der Braut am Morgen mit dabei sein und bis zum Abend bei der Feier jeden einzelnen Moment in außergewöhnlicher Weise dokumentieren. Er berät gerne beim Ablauf des Tages im Vorfeld, damit die Fotografie reibungslos für das Paar und die Gäste vonstatten geht. Falls am gleichen Tag gewünscht entstehen in ungezwungener Atmosphäre vor der Trauung und während des Tages ganz natürliche Paarfotos, die sich deutlich von der klassischen Fotografierweise unterscheiden. Und nicht zu vernachlässigen ist die Kommunikation des Fotografens. Wichtig ist, dass das Paar sich in seiner Gegenwart wohlfühlt und ein Vertrauen aufbaut. Manchmal wird er sich durch ganz klare Anweisungen auszeichnen, in anderen Momenten fotografiert er so unauffällig, dass die Natürlichkeit der Emotionen auf den Bildern erst gar nicht gestört wird. Die gute Fotograf weiß zu unterscheiden, was er in dem jeweiligen Moment tut.

Hochzeit_20090321_311.jpg Am Ende des Werbeblocks verweise ich ganz unverbindlich auf meine Hochzeitsfotografie. 🙂 Bei Interesse an außergewöhnlichen Motiven und kreativem Hochzeitsjournalismus könnt ihr ganz einfach eine Anfrage starten. Falls sich unsere Vorstellungen von Hochzeitsfotografie decken, könnt ihr als Paar vielleicht auch bald auf ein Album voller Hingucker schauen und euch an den glücklichsten Tag eures Lebens gerne zurückerinnern.

Aber vielleicht ist an eurem Wunschtermin auch schon ausgebucht. Dann könnt ihr aber immer noch Tante Hildegard fragen! 😉

:: Ingenieur und Fotograf?

Zeitschrift_20090129.jpg

Wie geht das? Das eine ist naturwissenschaftlich technisch, das andere künstlerisch. Dass es trotzdem gut unter einen Hut paßt, konnte ich nun in meinem Hauptberuf als Maschinenbau-Ingenieur im Bereich der Automobil-Fahrwerkstechnik feststellen. Spätestens dann, wenn es um Veröffentlichungen wie z.B. Fachartikel geht, braucht die Firma Produktfotos, Mitarbeiterportraits (über dessen Entstehung ich bereits berichtet hatte) und arrangierte Grafiken. Wenn man die ganzen technischen Zusammenhänge einem externen Fotografen erklären soll, der in die Materie nicht eingeweiht ist, kann es unter Umständen länger dauern, bis eine Motivwahl getroffen und umgesetzt werden kann.

Mit der Februarausgabe der ATZ-Automobilzeitschrift erschien nun ein Artikel, der mitunter in den ersten beiden von fünf Kapiteln von meinen persönlichen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten aus den letzten Jahren berichtet. Als technischer Insider fiel es mir nun nicht allzu schwer, die Texte mit Bildern zu unterstreichen. Neben den Portraitfotos hatte ich den Auftrag, Fertigungsprozesse und einige Produkte abzulichten und das Titelbild zu designen.

Wer wissen will, was ich so als Ingenieur den lieben langen Tag mache, kann sich den Beitrag (leider kostenpflichtig) online herunterladen oder abonniert einfach die Zeitschrift. 😉