:: Meinung zur Volxbibel

Wenn man so durchs Internet surft, wird man hier und da auch auf die Volxbibel stoßen. Amazon vertreibt das hochgelobte oder auch stark verhasste Buch mittlerweile. Menschen unterhalten sich über Pro und Contra, nur kann ich mir ehrlich gesagt noch keine 100%ige Meinung bilden.

Zur Entstehung des Buches (ich sage bewusst Buch, weil ich sie mit meiner Meinung eher neutral betrachten möchte) findet ihr einen Artikel bei inyouth.de.

Ich versuche einfach mal die Pros und Contras für mich gegenüberzustellen. Was auch immer jetzt Pro und Contra meint! Pro, dass es als Bibel anerkannt wird? Pro, dass es ein tolles Buch ist? Pro, dass es Menschen weiterhilft?

PRO

– Wenn ich mir die Entstehung des Buches anschaue (siehe Artikel von inyouth), hat sich jemand versucht Gedanken zu machen. Er hat mehrere Bibelübersetzungen (urtextnahe Elberfelder, Luther, moderne Übersetzung, manchmal auch Griechisch) nebeneinander gehalten und geschaut, wie ein Text in die Umgangssprache der Jugendlichen heute aussehen würde. Ich sehe jetzt auf den ersten Blick wenig Unterschied zu einer „Hoffnung für alle“

– Manche Texte hören sich für mich an, wie wenn man einen Bibeltext für Jugendliche in einer Andacht erzählen würde (je nach Predigttyp)

„Plötzlich war da ein riesengroßer Engel, der auf sie zukam. Ein helles weißes Licht war um ihn rum, so ein Licht, das es nur von Gott kommen konnte, so krass war es. Die Hirten bekamen voll die Panik, aber der Engel beruhigte sie. „Ihr braucht keine Angst zu haben! Ich habe gute Nachrichten für euch und auch alle anderen Menschen! Heute Nacht ist der Mann geboren worden, der euch alle aus eurem Dreck rausholen wird…“ (Volxbibel)

– Es ist zwar ein OpenSource-Projekt, wo jeder Hans und Franz seine Meinung zu einer Formulierung schreiben kann. Jedoch entscheidet das „Übersetzungs“-Team, was am besten paßt. Da sich die Sprache innerhalb von 10 Jahren ganz schön ändern kann, ist angedacht Updates mit dem neuesten Wortbedeutungen herauszubringen.

– Anscheinend lesen schon einige Menschengruppen mit Begeisterung dieses Buch, die vorher vom Glauben nichts wissen wollten (Warum auch immer sie vorher die Bibel nicht gelesen haben?)

CONTRA

– viele Passagen sind einfach zu hart und unter der Gürtellinie formuliert. So etwas verdient die Bibel nicht, auch wenn die „Straßen“-Kinder von heute so ein Zeug reden, heißt ja noch lange nicht, dass es richtig ist, dieselben Kraftausdrücke zu benutzen. Anstand und Respekt vor Gott und seiner Schrift muss sein. Ich kann auch umgangssprachlich formulieren, ohne eine ausfallende und übertreibende Wirkung zu erzielen.

– als Bibelübersetzung würd ich das ganze Projekt nicht sehen, eher als Kommentar. Und da liegt auch die größte Gefahr. Nicht korrekte Formulierungen und Zusammenhänge mit dem Glauben an Jesus Christus werden im Kopf abgespeichert. Klar, gute Beispiele sind auch dabei. Nur wer hat so viel Hintergrundwissen, das zu filtern. Menschen werden irgendwann zu viel Wert auf die Redewendungen der Volxbibel legen und das als DIE Wahrheit sehen (wie bei der Hoffnung für alle, Gute Nachricht, …), so dass teilweise die richtige Deutung, die zum Beispiel aus der Elberfelder, weil urtextnah, möglich ist, verloren geht. Wenn man es schafft, die Menschen an eine „richtige“ Bibelübersetzung heranzuführen ok, aber sonst Finger weg (meine Meinung).

Zusammenfassung:

Ihr merkt, ich bin weder für das eine noch für das andere. Man muss sehr aufpassen, was man da liest, empfiehlt oder auch nicht weitergibt. Es ist immer noch einzig und allein Gottes Reden, durch das wir sein Wort verstehen. Ohne IHN läuft gar nichts, bei keiner Bibelübersetzung, bei keiner Bibelübertragung, bei keinem Kommentar, bei einem christlichen Buch, bei unserem Nachdenken. Vergessen wir das nicht! Ich kann die ganze Bibel auswendig kennen, IHN aber trotzdem nicht in meinem Leben dabeihaben und erkennen, was seine Schrift für meinen Alltag zu bedeuten hat.

Wie ist eure Meinung?…

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8 Kommentare bisher

  1. Alex Januar 5, 2006 12:41

    volxbibel ist keine bibelübersetzung sondern ein buch für jugendliche das neugierig machen soll und für jugendliche die eine richtige bibel niemals in die hand nehmen würden…

    ich glaube das krasseste pro das du nicht erwähnt hast, ist das gott zu martin gesagt hat er soll das starten, war nicht seine eigene idee das ganze. ich kenne martin und ich glaube ihm…

    wenn es von gott ist, wird das ganze super erfolgreich und gesegnet und wenn nicht, wird es verebben wie so vieles. von daher mache ich mir keine sorgen 😉

    segen, alex

  2. Rudi Januar 5, 2006 13:35

    Hi Alex,
    ich finde es gut, wenn Gott Menschen einen Auftrag gibt, nur vorweg. Weiß nicht, ob dieser Punkt irgendwo im Internet zu finden ist oder wo man es nachlesen kann. Egal, gut, dass du erwähnst.

    Aus diesem Grund habe ich für mich die Gefahren und Chancen aufgelistet.

    Doch ich kann das so nicht ganz stehenlassen, dass es nur ein Buch sein soll. Wenn man es Bibel nennt, werden Jugendliche irgendwann, wenn keiner mehr über den Ursprung spricht davon ausgehen, dass es die Bibel ist. Und dem soll ja nicht so sein, wenn ich das richtig verstanden habe? Im Grunde genommen ist Bibel = Buch, aber wer weiß das schon von den vielen allgemeinungebildeten Jugendlichen heutzutage. Doch Gottes eingebenes Wort ist es demnach nicht.

    Wenigstens soll es doch eine Bibelübertragung darstellen? Also sinngemäß richtig, jedoch eigene Auslegung, weil der Urtext nicht genau wiedergegeben wird. Wie gesagt, Chancen sind dem ganzen Projekt nicht abzusprechen, unerreichte Jugendliche mit dem Glauben zu konfrontieren. Man muss trotzdem vorsichtig sein, wenn es als Bibel behandelt wird, womit sich der Jugendliche auf Dauer beschäftigt ohne irgendwann die richtige Bibel in die Hand zu nehmen. Weil wenn es sowäre und alle damit zufrieden sind, stimmt da etwas nicht..oder siehst du das anders?

  3. Sam K. Januar 5, 2006 13:50

    Nun, ich denke selbst als Übertragung ist die Volxbibel "Gottes Wort". Was meinst du denn mit "richtige Bibel"? Luther und Elberfelder sind auch nur Übersetzungen und ich sehe die Volxbibel auch als sinngemäße "Übersetzung", durch die Gott auch reden kann wie durch den griechischen Urtext auch. Es gibt keine "richtige Bibel", denn es gibt auch keinen "Originaltext" der Bibel. Der Urtext sind auch nur Abschriften.

    Ich glaube viel zu oft erheben wir als Christen unseren Geschmack zur Theologie und sagen "Nein, sowas hätte Jesus niemals so gesagt." Warum nicht? Jesus sprach die Sprache der damaligen Zeit so wie es damals üblich war. Würde er nicht heute mit Jugendlichen eine Sprache sprechen, die heute üblich ist? Ich glaube schon…

    Gott wird durch von uns benutzte Worte nicht unheiliger als er ist. Ganz im Gegenteil Gott sendet uns seinen Geist der uns hilft den Menschen von heute sein Wort in der heutigen Sprache verständlich zu sagen. Ob da das Wort "Scheiße" vorkommt oder nicht, spielt keine Rolle, es geht letztendlich nur darum, dass die Botschaft der Bibel richtig rüberkommt. Und dafür kann nur Gottes Geist sorgen, keine Bibelübersetzung schafft das, nicht mal der fälschlich genannte "Urtext" (der nur eine Abschrift von den Originalen ist).

  4. Sam K. Januar 5, 2006 14:01

    Manche Jugendliche werden vielleicht ihr Leben lang niemals eine "Hoffnung für alle" in die Hand nehmen. Und was in der Volxbibel steht ist ja nicht falsch, es ist sinngemäß übertragen. Warum sollen sie dann nicht durch diese "Bibel" gerettet werden können? Ich glaube, das ist immer noch Gottes Sache und wir können (vor allem als Christen) nicht darüber urteilen, wenn jemand sein Leben lang nur nach der Volxbibel lebt anstatt nach der Luther. Der Inhalt ist doch der selbe, nur die Form ist anders!

  5. JanP Januar 5, 2006 16:29

    Warum sollte Jesus jetzt genauso sprechen wie die Jugendlichen heute? Er ist doch kein Thermometer das sich überall anpasst sondern eher ein Thermostat. Gott ist immer derselbe. Und WENN ER SPRICHT dann kann niemand ruhig auf seinem Arsch sitzen bleiben!

    Hebr 13,8

  6. Rudi M Januar 6, 2006 07:20

    Ich finde das Projekt echt gut. Bin überzeugt, daß dadurch Menscchen zu Gott finden. Was mich an Jesus fasziniert ist, daß er es mit einfachen Leuten zu tun hatte und, daß er so sprach, daß ihn die "primitivsten" verstanden haben.
    Kurz zu den Jüngern….Was hatte Jesus sich da für Typen ausgesucht? Der eine hat in verraten, der andere 3x verleugnet, wenn er sie dringend gebraucht hat haben sie gepennt und als er auferstanden war zweifelten sie. Das sind die Typen mit den Jesus angefangen hat und er hat Ihnen Vollmacht gegeben….Also keine studierten und bibelschulerfahrenen Theologen. Der einfachsten Menschen hat er auf ihre Art und Weisen angesprochen und erreicht. Statt zu dieskutieren (was wir christen ja so gerne tun) sollten wir beten, daß dieses Projekt Menschen zu Gott führt!
    Segen, Rudi

  7. Gast Januar 17, 2012 18:09

    Sorry, aber was die „Worte“ in der Volxbibel betrifft, so glaube ich nicht das diese von Gott kommen. Sicher, Jesus war mit einfachen Menschen zusammen, denen er seine Liebe und Vergebung geschenkt hat, aber nicht mit dieser Sprache.

  8. Gisela Ankele Januar 1, 2020 16:52

    Meine Meinung zur Volxbibel:
    Es ist keinesfalls eine Bibel, die man für eine Bibel Arbeit oder fürs Studium benützen kann und sollte.
    Eher sowas in der Art wie z. B. eine Kinderbibel, man kann dort erste Informationen holen, biblische Geschichten lebendig werden lassen. In etwa so, wie jemand aus „diesem Milieu“ sie seinen Kumpels weitererzählen würde. Mehr nicht.

    Ich habe eine Freundin, eine ehemalige Nachbarin von mir, die vor einigen Jahren zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist.
    Sie stammt exakt aus „diesem Milieu“, und aus den neuen Bundesländern, hatte kaum Vorwissen über biblische Dinge.
    Sie selbst liest die Bibel aus „guen“ Übersetzungen (ich habe ihr z. B. eine Genver Studienbibel besorgt, die viel erklärt, was für sie sehr hilfreich ist, aber sie hat auch eine Lutherbibel).
    Sie geht in unseren Hauskreis und ist eifrig dabei. Trotz allem hat sie einen Wortschatz, der unsere biederen und gutbürgerliche Hauskreis-Eltern manchmal nach Luft schnappen lässt.
    Die Familie meiner Freundin ist ungläubig und bis jetzt uninteressiert am Glauben, würde nie im Leben eine normale Bibel anrühren oder in die Kirche gehen (Gott kann aber auch ihre Herzen anrühren, dafür beten wir). Und sie leben alle in genau diesem Milieu und haben den Wortschatz, für den diese Bibel geschrieben wurde.
    Denen haben wir vor einiger Zeit eine Volxbibel geschenkt, weil wir denken, wenn sie überhaupt mal eine Bibel aufschlagen, dann am ehesten diese.
    Noch liegt sie ungeöffnet bei ihnen rum, aber auch meine Freundin glaubt, dass diese Volxbibel am ehesten die Chance hat, dass sie mal drin blättern.

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