:: Making of „entfesseltes Blitzen“

Warum nutzt man überhaupt das „entfesselte“ oder auch „kabellose Blitzen“ und nicht einfach stumpf das Licht des Blitzes auf der Kamera? Weil Motive, auf die das Licht aus Richtung der Kamera kommt immer sehr flach wirken. Daher versuche ich immer öfter auch bei Hochzeitsreportagen oder bei Shootings entfesseltes Blitzen einzusetzen, um die Stimmungen zu verstärken oder zu gestalten. Änderungen der Lichtkegelgröße sind schnell über Einstellungen der Blitze anpassbar. Änderung der Lichtfarbtempertatur oder auch der Lichtspotgröße bekommt man über selbst gebastelte Aufsätze hin.

Bisher nutze ich die Kompaktblitze von Canon und den Transmitter ST-E2. Nach einer Testphase konnte ich für mich sinnvolle Anwendungen finden, wo die Signalübertragung über Infrarot, womit der ST-E2 arbeitet, relativ gut funktioniert. Es gibt noch bessere Systeme über Funk oder Radiowellen wie den Pocket Wizard oder Radio Popper. Man wird nur etwas von dem 4-5fachen Preis abgeschreckt, wenn man 2-3 Blitze im Einsatz hat. Außerdem muss das Extragerät irgendwo am Blitz befestigt werden, was wieder mehr Aufwand bedeutet. Für den Anfang und in den meisten Fällen bin ich mit dem internen System der Canon-Blitze zufrieden. Voraussetzung für Infrarot ist, dass der Empfänger den Sender auch „sehen“ kann. Lichtimpulse nur eines ausgelösten Canon-Blitzes können andere dazugeschaltete Blitze, die den Sender nicht „gesehen“ haben wiederum auslösen. Das funktioniert in Innenräumen sehr gut. Bei Sonnengegenlicht bereitet es da schon etwas mehr Schwierigkeiten.

Folgend aufgeführt ein paar sinnvolle Anwendungen und teilweise das Making-Of dazu:

1. bei Shootings:

Kombiniert mit Schirmen, Snoots und Gels wird daraus eine mobile Studioausrüstung. Da kann Dunkelheit kommen. Wir werden die schon wieder los.

Making_of_4.jpg Making_of_5.jpg

2. bei Hochzeitsreportagen:

Gerade bei tanzenden Menschen bekommt man sehr coole Effekte hin. Ich hab es bis heute nicht bereut, schlanke Stative aus Big America gekauft zu haben. Schnell einsatzbereit und am Rande einer Tanzfläche aufgestellt, kann man in der Menschenmenge kreativ draufhalten und erzielt im Dunklen eigentlich immer einen Treffer. Denkbar wäre auch über einen Assistenten die komplette Hochzeitsreportage indirekt zu blitzen. Ich warte noch auf den richtigen Zeitpunkt, wann es mal soweit sein wird… 😉 Vielleicht irgendwann in Kanada (*Insider*).

Making_of_2.jpg Making_of_1.jpg

3. Gruppenfotos:

In den Innenräumen der letzten Hochzeit gab es keine vernünftige Möglichkeit Gruppenfotos zu machen. Draußen fing es an zu regnen. So habe ich einfach die Überdachung des Hoteleingangs und den gleichmäßigen Hintergrund genutzt, um die Gäste zu fotografieren. Bei kleinen Gruppen und Hochformat stören auch die Pfeiler das Bild nicht. Wenig Aufwand für ein akzeptables Ergebnis. Hinter mir waren nur 2m Platz und 50 Leute haben sich wegen des Regens versucht da reinzudrängeln. Man erkennt es ansatzweise auf dem Making-Of-Foto. 😉

Making_of_3.jpg

Vielleicht helfen die Darstellungen auch euch, neue kreative Wege zu gehen!…

Nachtrag: Falls ihr neue Ideen umgesetzt habt, dürft ihr gerne im Kommentar einen Link hinterlassen. Ich lerne gerne von anderen und bin gespannt auf eure Beiträge…Vielleicht bekommen wir in Deutschland auch so langsam eine strobist-Bewegung hin!

Tags: , , , , , , , , , , , , , , , , ,

3 Kommentare bisher

  1. Artur August 6, 2008 13:36

    Danke für deine Ausführungen! Das war schon wieder ein Anstoß mal darüber nachzudenken, ob ich mir eine entsprechendes Sortiment zulege. Aber alles hat seine Zeit – und die Zeit dafür wir auch noch kommen ;.)

  2. Georg August 6, 2008 13:45

    Hi Rudi,

    danke für den Einblick.

    Meine Erfahrungen bisher:

    Am Anfang /2006/10/19/fototour-mit-benni-und-georg/ hatten wir noch versucht mit dem Blitz auf der Kamera einen zweiten im Slave auszulösen. Problem hierbei fand ich immer das das Licht frontal extrem „hart“ kommt.

    Dann hab ich mal draußen auf einer Terasse meine Dauerlichlampen ausprobiert und war mit dem Ergebnis recht zufrieden. Negativ ist, dass es ziemlich unflexibel ist.

    Und dann noch die Fotos vom Shooting auf dem Flugplatz (siehe Galerie). Kommt sehr professionell rüber und man erzielt echt gute Ergebnisse.

    So jetzt hab ich meinen Daddy damit beauftragt eine Konstruktion zu basteln, die die Funktion vom Blitzschuh auf der Kamera einnimmt. Daran soll noch eine Halterung geschweißt werden wo man die Reflektoren oder Schirme befestigen kann. Diese Konstruktion auf meine fertigen Stative, die so eine Belastung durchaus aushalten und schon hat man sowas wie eine Mobiles Studio 😉

    Oft kann man sich ja nicht soviel Zeit (zum Auf- und Abbauen der Blitze, bzw der Ausrüstung) lassen und da find ich deine Lösung optimal.

    Gruß Georg

  3. […] entfesselte Blitzfotografie ist nun fester Bestandteil meiner Fotoshootings […]

Hinterlasse einen Kommentar

Deine Mailadresse wird nicht veröffentlicht.